top of page
AutorenbildNabil El Nadeim

Mit "Abenteuer Wildnis" durch die Schweiz - Der Gabentisch - SRF bi de Lüt

Aktualisiert: vor 6 Tagen


Anfangs Juli begannen in Savognin die Dreharbeiten zur zweiten Staffel SRF bi de Lüt - Abenteuer Wildnis.

Ich begleite die Teams jeweils 5 Tage an ihrem Standort. Anschliessend begeben sich diese auf den Weg zu ihrer Challenge, wo sie sich die goldene Axt greifen können.

Ökologisch und Organisatorisch wäre es nicht Sinnvoll, alle Teams zum selben Zeitpunkt starten zu lassen. Deswegen waren die Starts der Abenteurer versetzt. An jedem Standort wartete eine neue Filmcrew und frische Teilnehmer.

Die Filmcrew vor Ort ist auf das nötigste beschränkt. Eine Person am Ton, eine an der Kamera und zwei Produzenten, welche die Interviews führen und alles drumherum organisieren.

Wichtig zu erwähnen! Nirgends ist ein Drehbuchautor :)


Meine erste Aufgabe am Set war es jeweils den Gabentisch jeweils mit einzurichten. Alle Teams wurden als erstes mit einer Grundausrüstung ausgestattet:

  1. GPS-Notsender

  2. Erste Hilfe Set

  3. Feuerfester Kochtopf

  4. Biologisch abbaubare Zahnpasta und Zahnbürste


Zusätzlich wurde jeden Tag ein Salatkopf und ein Bouillonwürfel vorbeigebracht.


Die Teilnehmer von Abenteuer Wildnis lernte ich jeweils am Gabentisch kennen.


Team Graubünden - Savognin

An einem Sonntag Mittag sind Angelina, Pius, Kimo und Lian vom Regen durchnässt in der Stube eines Restaurants in Riom GR angekommen, wo sie der Gabentisch erwartete. Ein sehr harter Start und schwierig hier mit einem positivem Gefühl in das Abenteuer zu starten. Doch dies sah ich, als meine Hauptaufgabe beim ersten Treffen und am Gabentisch. Ihnen ein sicheres Gefühl zu geben um die Aufgabe zu meistern. So beriet ich sie am Gabentisch und gab auch ein paar Tipps auf was zu achten ist und wie das Gepäck, dass ihnen noch blieb, besser transportiert werden konnte.

Zu viert durften sie fünf Gegenstände auswählen. Fast schon eine luxuriöse Situation. Als Spezial Gegenstand hatten sie 1kg Süssigkeiten auf dem Tisch. Dies war jedoch nur für Pius eine Verlockung. Die Kinder wählten lieber die Nüdeli. Eine gute Wahl?

Das Messer, Funkenstahl, Nüdeli und Blache waren meiner Meinung sehr gut gewählt, wenn man Nüdeli gern hat. Anstatt der Schnur wären die Süssigkeiten oder eine Wolldecke doch die bessere Wahl gewesen. So hätte Pius nicht die Nacht durchgefroren oder die Kinder hätten mit ein paar Süssigkeiten doch ein wenig mehr Motivation zur Mitarbeit gehabt.


Ich begleitete die Familie am ersten Tag bis zu ihrem Bereich, durfte jedoch keine Hilfestellung leisten. Angekommen am Standort teilten sie sich In zwei Teams auf und machten erkundeten das Gebiet nach einem geeigneten Lagerplatz. Schnell waren sie sich einig den geeigneten Platz gefunden zu haben und ich war froh haben sie die richtige Ecke ausgewählt um das Camp aufzuschlagen.

Als wir das nächste Mal zum Schauplatz kamen, brannte das Feuer bereits und die Notunterkunft hatte bereits Form angenommen.

Es schien als ob sie den nassen Start verdauen konnten und guten Mutes in den Fortschritt ihres Abenteuers schreiten konnten.





Team Zürich Oberland - Wald ZH

Auf dem Zürichsee Schiff lernte ich die 4 sympathischen Bernerbrüder kennen. Auf der fahrt nach Stäfa durfte ich ihnen ihre mitgebrachten Gegenstände abnehmen und sie mit den von Ihnen gewählten Ausrüstung ausstatten. Die Ausgangslage am Gabentisch war auch für sie "luxuriös", da sie fünf Gegenstände wählen durften. Zielstrebig und abgesprochen wählten sie die ersten vier: Reis, Nüdeli, Messer Funkenstahl. Die Angst vor zu wenig Nahrung war ihnen anzusehen. Als fünften Gegenstand entschieden sie sich auf ihren Milchbedarf zu verzichten und wählten anstatt des Magermilchpulvers, die Blache. Im grossen und ganzen eine sehr gute Wahl. Anstatt der zusätzlichen Kohlenhydrate hätte ich etwas süsses wie die Schokolade für die schnelle Energie gewählt.


Unterwegs zum Standort hatten die vier Brüder einen schnellen Schritt an den Tag gelegt und da sie kurz vom Weg abgekommen sind auch eine unkonventionelle Wanderroute gewählt. So war es für das Drehteam auch anspruchsvoll ihnen auf den Fersen zu bleiben.

Am Standort angekommen, löste sich ihr Rudelverhalten plötzlich auf. Michi und Silvan gingen wortlos den Wald erkunden. Fabio und Patrick standen da und machten mal irgendwas. Bäume umschmeissen. So wurde es weiter gefährlich für das Drehteam.

Nach einer gefühlten Stunden waren wieder alle vier an einem Standort. War die Wahl richtig?

Silvan wollte / konnte nicht mitreden und Michi machte einfach mit, da Patrik und Fabio sowieso schon begonnen haben...


Planlos und Erfolglos arbeiteten die vier Jungs an einem Schräghang an ihrem Chalet ohne in Erwägung gezogen zu haben, eine bessere Variante zu prüfen. Jeder machte etwas und keiner machte das richtige.



So kam Petrus ihnen zu Hilfe. Ein Gewitter zog auf und die Produktion entschied die Brüder in die Notunterkunft zu verfrachten. Ich kam als Guide zum Einsatz und führte sie durch den Wald zur Notunterkunft. Den Weg wählte ich bewusst an einem Platz vorbei, an welchem die Gegebenheiten günstiger waren für einen Campaufbau und dies erkannte Patrick auch sofort.

Trotzdem verbrachten sie eine Stunde in der Notunterkunft, bis der Wald wieder sicher begangen werden konnte. In dieser Zeit konnten sie sich mal hinsetzen und einen Plan schmieden. Selbstständig machten sie sich auf zum besagten Platz und versuchten in der ihnen gebliebenen Zeit das beste für den ersten Tag zu machen.





Team Jura - Le Theusseret

In der wunderschönen Landschaft am Doubs durften wir den Gabentisch für Livia und Nicole bereitstellen. Freudig, strahlend und sichtlich motiviert durfte ich sie am Ufer Empfangen. Auf sie wartete ein Abenteuer in welchem sie auf gutes Wetter hoffen mussten. Mit nur drei Gegenständen durften sie losziehen. Messer und Funkenstahl war klar. Um sicher etwas zu beissen zu bekommen wählten sie noch den Reis dazu. Ich hätte hier die Priorität auf eine trockene Unterkunft gelegt und die Blache anstatt dem Reis gewählt. Ich verstehe jedoch die Sorge, hungern zu müssen. Für mich wäre in dieser Situation die Verkostung aus essbaren Wildpflanzen möglich gewesen.


Ich wies sie spezifisch darauf hin, dass sie ihr Wasser welches sie auffinden, zwingend abkochen müssen.


Bei sommerlichem Wetter zogen sie davon zum Standort. Unterwegs konnten sie ihre Wasserquelle bereits erörtern und ihnen war klar, weshalb ich sie auf den Umgang mit dem Wasser aufmerksam gemacht habe. Die einzige Wasserquelle war von einem Moorweiher. Mit nachdenklichem Blick füllten sie ihren Topf mit Wasser und nahmen die braune Pfütze mit zum Camp.

Den Bereich den sie für Ihr Camp benutzen durften war relativ klein. Wo sie hier ihre Villa aufbauen wollen, konnten sie noch nicht richtig bestimmen. So kümmerten sie sich als erstes um die Erstellung des Feuers. Ein guter Gedanke. Das Wetter schien stabil und konnten sie doch in der Vorbereitung prüfen ob ein Wetterumschlag in Sicht gewesen wäre. Vorbereitung ist eine wichtige Prävention für eine Survival-Situation.

Das Feuer war dann auch gar nicht so einfach zu erstellen. Den das üben mit dem Funkenstahl ging in den Vorbereitungen der beiden Damen vergessen. Obwohl die Konditionen nicht besser sein konnten, ging es gefühlte drei Stunden bis der Funken gesprungen ist.

Meine Verzweiflung, im Hintergrund nicht helfen zu dürfen, wichen als das Feuer brannte und die Freudenschreie von Nicole und Livia trieben mir Freudentränen in die Augen.

Mit einem Feuer und einem Topf Moorwasser, aber ohne Unterkunft konnten wir sie der Nacht überlassen.




Fazit:

Die Prioritäten der Teams waren bei allen Teams auf drei Gegenstände:

  1. Messer - Für mich Essentiell. Den mit dem Messer kann ich Holzbearbeiten und ggf. weiteres Werkzeug erstellen. Klar bringt kein sicherer Umgang damitit auch immer eine Verletzungsgefahr mit sich.

  2. Funkenstahl - Für mich Essentiell, ausser sie verfügen über die Fähigkeit ein Feuer zu bohren. Dies ist aber auch nur mit einem grossen Kraftaufwand und trockenem Holz möglich. Feuer benötiget man um das Wasser aufzubereiten, um das Essen zuzubereiten und unter anderem um sich aufzuwärmen und zu trocknen.

  3. Reis/Nüdeli - Ich hätte die Blache vorgezogen da mir Schutz wichtiger ist als Nahrung.


    Hier gehts zur ersten Folge:



134 Ansichten2 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

2 Comments


Sascha Jäggi
Sascha Jäggi
vor 7 Tagen

Nach den ersten zwei Folgen sind wir nun total gespannt wie es weiter geht 😀

Like
Nabil El Nadeim
Nabil El Nadeim
vor 6 Tagen
Replying to

So geht es mir auch, auch wenn ich weiss wie es rauskommt :D

Like
bottom of page