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Die Grüne-Neune

Aktualisiert: 10. Apr.

Die farbige Fasnachtszeit ist vorbei. Darauf folgt im Christentum die Fastenzeit bis Ostern. Vor dem Ende der Fastenzeit wurde traditionell am Gründonnerstag, eine vitale Suppe serviert, welche auch "Grüne-Neune" genannt wurde.


Dafür sammelte man die 9 Kräuter welche im Umfeld zu finden waren. So sagt man, die Pflanzen welche dein Wesen benötigt, diese finden dich und wachsen in deiner Umgebung.

Viele der im Frühling wachsende Pflanzen, haben eine reinigende und stärkende Eigenschaft für unseren Körper, damit wir gestärkt vom Winter in den Frühling wechseln können. Von der Dunkelzeit in die Lichtzeit ohne die bekannte Frühjahrsmüdigkeit.

Hier ein paar Pflanzen als Beispiel:



  1. Bärlauch: weit bekannt und in vielen Wäldern in grossen Mengen auffi ndbar. Der Bärlauch verleiht einem die Bärenkraft. Denn sogar der Bär soll sich nach seinem Winterschlaf hinter das feine Kraut machen. Eine blutreinigende Eigenschaft, welche auch den Stoffwechsel anregt, wird der Pflanze nachgesagt.

  2. Knoblauchsrauke:Findet man oft an Wegrändern oder unter Hecken. Wie der Name schon sagt, schmecken die Blätter nach Knoblauch und haben auch ähnliche Eigenschaften. Die Knoblauchsrauke soll antibakteriell wirken und unterstütztend der Verdauung dienen.

  3. Scharbockskraut: Eigentlich ein Hahnenfussgewächs, welche in der Regel nicht essbar ist. Das Scharbockskraut kann jedoch verzehrt werden solange diese Pfl anze keine gelben Blüten hat. Scharbock ist der alte deutsche Begriff für Skorbut (Vitaminmangel), bekannt wenn man im Winter keine genügende Vitaminzufuhr gewährleisten konnte. Das Scharbockskraut ist reich an Vitamin C für und soll auch eine blutreinigende Eigenschaft besitzen.

  4. Wiesenlabkraut: Diese Pfl anze ist auf nahezu allen Naturwiesen anzutreffen. Im Wald ist das Klettenlabkraut öfter zu fi nden. Die Pfl anze kann den Lymphfl uss anregen und, wie überraschend, soll sie blutreinigend wirken. In der Chinesischen Medizin wird das Wiesenlabkraut vielseitig verwendet.

  5. Spitzwegerich: Ganzjährig versorgt uns der Spitzwegerich mit seinen guten Eigenschaften. Er wird als Sirup oder Tee gegen Husten und Halsweh angewandt. man sagt ihm antibakterielle und blutstillende Wirkung nach. Bei Insektenstichen kann er auch gegen den Juckreiz hilfreich wirken.

  6. Kleiner Wiesenknopf:  Einen herben Geschmack liefert der Wiesenknopf. In seinem lateinischen Namen „Sangiusorba“ sind seine Eigenschaften bereits erwähnt Sangius (Blut) sorbere (aufsaugen). Er soll Stauungen im Venensystem lösen.

  7. Gundermann:: Im ersten Anlauf verspürt man eine sehr bittere Note welche gewöhnungsbedürftig ist. Jedoch ist er als Zutat in einer Suppe lecker. Gewünscht sind auch die Eigenschaften die er mit sich bringen kann. Seine Wirkung soll ausgleichend auf unseren Stoffwechsel sein. Zudem kann er unterstützend auf Magen oder Darmbeschwerden und bei grippalen Infekten sein.

  8. Kriechender Günsel: Auch der herbe Geschmack des kriechenden Günsels benötigt mehrere Anläufe. Er sollte auch nicht zu üppig in der Küche verwendet werden, da der Geschmack sehr intensiv ist. Er soll entzündungshemmend im Rachenraum wirken. Gegen Bakterien und Viren kann er unterstützend für unser Immunsystem sein.

  9. Giersch: In grossen Mengen findet man den Giersch an Wald- und Wegrändern. Wenn er sich gerade aus dem Boden streckt ist er jederzeit ein feiner Snack. Er beinhaltet viele Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium und Vitamin A und C. Er ist ein wahres Geschenk des Frühlings und versorgt unseren Körper mit Kraft bis zu den Knochen.

Bonus: Brennnessel: Hätte die Brennnessel keine Brennhaare, wäre sie bereits ausgerottet. Sie wächst nur in Gegenden, wo sich der Mensch aufhält. Im Frühjahr findet man noch die trockenen Stiele vom Vorjahr. Wenn man diesen folgt, sieht man die jungen Triebe. Bei dieser Pflanze sind alle Teile essbar. Mineralstoffe unter anderem Eisen und viel Magnesium sind enthalten. So soll sie die Blutbildung unterstützen, kann blutreinigend und entgiftend wirken.


Wichtig: Bei keiner Pflanze kann ein Heilversprechen abgegeben werden. Ausserdem sollte die Dosierung abgestimmt werden. Nach dem Sprichwort von Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.


Im folgenden Film seht ihr diese Pflanzen in Bild.




Diese Neun plus 1 sind die Wildpflanzen welche in meiner Umgebung wachsen. Gerade jetzt wachsen noch viele weitere schmackhafte und wirksame Kräuter mit welchen Salate oder Suppen ergänzt werden können.


Wichtig beim sammeln ist:

  1. Richtiges bestimmen der Blätter. Jedes einzelne Blatt soll bestimmt werden um Fehlgriffe an giftigen Pflanzen zu vermeiden.

  2. Sammle nur soviel wie du benötigst. Übermässiges einnehmen von Kräutern wird nicht empfohlen, da einige Pflanzen Wirkstoffe haben, welche nicht zu unterschätzen sind.

  3. Lasse die stärkste Pflanze stehen und ernte maximal 1/4 des örtlichen Bestands.


In diesem Sinne wünsche ich einen guten Start in den Frühling und wünsche en guete!

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