Ein abenteuerlicher Sommer liegt hinter mir. Ich durfte mit dem SRF zwei Wochen als Survival Guide durch die Schweiz ziehen um die 2. Staffel von Abenteuer Wildnis zu drehen. Doch von Anfang an...
Wie alles begann...
Mitte März erreichte mich die Anfrage des Schweizerfernsehen, dass sie für das Format "Abenteuer Wildnis" eine Person mit Survivalerfahrung suchen, welche die drei Teams auf ihrem Abenteuer mit Rat und Tat unterstützen kann. Der Survival-Experte der vorigen Staffel konnte aus privaten Gründen nicht mehr teilnehmen.
Ich kannte dieses Format bereits und hatte mir Gedanken gemacht, mich als Teilnehmer zu melden. Jetzt wurde ich angefragt als Guide mit dabei zu sein, was es für mich viel Interessanter macht.
Nach ein paar sympathischen Gesprächen und Kennenlernen mit dem Produzenten wurden wir uns einig, dass ich Teil der Sendung werden konnte.
Vor dem Drehstart "Abenteuer Wildnis"
Auf die Anfragen von SRF an die Tourismusbüros meldeten sich einige Gemeinden, welche interessiert seien den geeigneten Standort für die Dreharbeiten zu bieten. Diese wurden durch das Produktionsteam ausgewählt. Anschliessend rekognoszierten wir alle Standorte der Teams. Die erste Meinung als Survival Guide war gefragt: "Ist hier Überleben möglich?"
In Savognin GR lag bei der Besichtigung noch Schnee. Doch einige essbare Wildpflanzen waren bereits zu erkennen, ein Bach war in der nähe, die Bäume sahen gesund aus und genügend Holz lag auch schon.
Bei Wald ZH war auch schnell klar, dass die Möglichkeiten sehr gut waren. Es war Wasser zu finden, Bäume boten einen natürlichen Schutz, es hatte genügend Holz am Boden für die Feuererzeugung und den Bau einer Notunterkunft. Der grosse Vorteil war, dass es ein Mischwald mit Laub- und Nadelbäumen war. Das Gebiet gleicht den Wäldern, in welchen ich mich meistens aufhalte und Kurse gebe.
In Saignelégier JU war es schwieriger. In diesem Gebiet war die grösste Wasserquelle der Fluss Doubs. An diesem Fluss konnten aber keine Survival Camps erstellt werden aufgrund des Naturschutzes. In der übrigen Gegend von Saignelégier waren vor allem Pferdeweiden und Moore zu finden. Dank Landkarten konnten wir aber den geeigneten Spot finden, in welchem ein Moorsee als Wasserquelle dienen konnte.
Der Moorsee bei der Reko im Jura.
Den Standort für den Gabentisch war schnell bekannt. Beim Restaurant Le Theusseret an der einzigartigen Kulisse des Doubs
An all diesen Plätzen habe ich einen favorisierten Lagerplatz für die Notunterkunft gesehen und hoffte, dass die Teams diesen auch finden werden.
Auf den langen Fahrten zu den Drehorten konnten wir uns auch bereits Gedanken machen, wo die Teams starten, wie sie zum Camp kommen oder was für eine Schluss-Challenge auf sie warten könnte.
Die Teams
Die Teilnehmer der Teams durfte ich im vorhinein nicht persönlich kennen lernen. Ich wusste einzig, wie sich die Teams zusammenstellten und was ihre Motivation war. So konnte ich mich vorbereiten, was für die Teilnehmer wichtig sein würde, welche Erfahrung sie mitbringen und welches die grössten Schwierigkeiten waren, welche auf sie treffen würden.
Team Graubünden
Zu viert dürfen sie fünf Sachen vom Gabentisch nehmen, was ein grosser Pluspunkt ist. Von diesen vier Teilnehmer sind aber drei Kinder. Diese können teilweise nicht die selbe physische und mentale Energie aufbringen wie erwachsene Personen, was sich negativ auf das Team auswirken kann. Aus der ersten Staffel haben wir aber gesehen, dass das Wissen und die Kreativität der Kinder nicht zu unterschätzen ist. Zum einen haben sie Survival Erfahrung (vom Sofa) mit den verschiedenen Onlineformaten und können einige dienliche Tricks und Handhabungen kennen. Zudem sehen sie die Welt durch Kinderaugen. So können die Lösungen manchmal unkomplizierter herauskommen als die der Erwachsenen.
Das grösste Problem an diesem Standort sah ich beim Wetter und Wind. Die drei Kinder durften mit Schlafsack ins Abenteuer und ob sie hier ein wenig ihrem Vater abgeben wäre zu hoffen.
Team Zürich Oberland
Die vier Bernerbrüder, welche auf einem Bauernhof aufgewachsen sind, haben viele Vorteile. Zum einen die physische und mentale Stärke, im besten Fall haben sie Ahnung von der Natur und sie waren auch zu viert und durften sich fünf Gegenstände vom Tisch auswählen. Ein grosser Vorteil war, dass zwei der Brüder unter 18 Jahre alt waren und so zwei Schlafsäcke im Gepäck dazu gehörten.
Es blieb einzig zu hoffen, dass sie sich im Bereich Survival auskennen und den richtigen Schlafplatz finden.
Team Jura
Die zwei Frauen aus dem Bündnerland hatten die schwierigste Ausgangslage. Zu zweit durften sie 3 Gegenstände wählen, wobei sie sich auf das Wichtigste beschränken müssen.
Zudem war der Standort im Jura für mich der Platz mit den rausten Bedingungen. Das Wasser aus dem Moorsee musste abgekocht werden. Das heisst Feuer, war ein Muss von Beginn weg. In der Umgebung waren nirgends Laubbäume zu finden, welche für die Isolation der Notunterkunft dienen könnte. Gut zu erkennen war auch, dass überall Moos lag, was hohe Luft und Bodenfeuchtigkeit bedeutete. Dies führt dazu, dass die Teilnehmer die Kälte intensiver spüren.
Bündner sind jedoch aus hartem Holz geschnitzt und haben Biss.
Schlusswort
Alle Teilnehmer wissen, auf was sie sich eingelassen haben und sollten dementsprechend gewappnet sein was auf sie zukommen kann. Doch vom Sofa sieht alles immer viel gemütlicher aus...
Start der ersten Folge ist am 18. Oktober 2024 um 20.05 Uhr auf SRF1
Comentários